FAQ

Häufig gestellte Fragen ("Frequently Asked Questions")

F?

Was ist Burnout überhaupt?

A.

Burnout ist ein körperlicher und psychischer Erschöpfungszustand, der sich durch vielfältige Symptome wie Kraftlosigkeit und Müdigkeit, Schlafstörungen und innere Unruhe, Kopf- und Rückenschmerzen, erhöhten Blutdruck, ständige Erkältungen oder auch Magen-Darm-Beschwerden äußert.

Zu den typischen psychischen Symptomen zählen Niedergeschlagenheit, Reizbarkeit oder ein Gefühl der inneren Leere. Burnout entwickelt sich meist schleichend in mehreren Phasen. Für das Burnout-Syndrom gibt es keine international akzeptierte Diagnose wie bei einer Depression. Oftmals bekommen die Betroffenen daher die Diagnose depressive Störung zugeschrieben!

F?

Was ist der Unterschied zwischen Burnout und Depression?

A.

Von einer Depression spricht man, wenn die sogenannten „-losigkeits-Symptome“ vorliegen: Freudlosigkeit, Antriebslosigkeit, Schlaflosigkeit, Appetitlosigkeit, Hoffnungslosigkeit oder auch Konzentrationslosigkeit über den Zeitraum von zwei Wochen bestehen. Die 3 Hauptsymptome einer Depression sind: andauernde gedrückte Stimmung, andauernde Freudlosigkeit und Antriebslosigkeit.

Allgemein akzeptierte Diagnosekriterien für Burnout gibt es nicht. In der Behandlung kann eine falsche Einschätzung des Zustandes für den Betroffenen schwere Auswirkungen haben. Für einen von Burnout Betroffenen können ein Erholungsurlaub oder lange und regelmäßige Schlafphasen heilend sein.

Für depressive Patienten dagegen können langer Schlaf und auch ein Ortswechsel zu einer Verstärkung der depressiven Störung führen.

F?

Wie entsteht Burnout?

A.

Viele Wege können in ein Burnout führen! Meist entwickelt sich ein Burnout aus dem Zusammentreffen vieler äußerer und innerer Ursachen. Es können vier Bereiche von exogenen und endogenen Faktoren unterschieden werden.

Exogene Faktoren wie der Beruf: z.B. Zeitdruck, Stress, Überforderung, Unterforderung, Mobbing, Probleme mit Kollegen oder dem Vorgesetzten oder schlechte Arbeitsbedingungen.

Exogene Faktoren wie die private Situation, z.B. Beziehungsprobleme (häufiger Streit, Scheidung), Kinder, Life Events in der Familie (schwere Krankheit eines Familienangehörigen, Verkehrsunfall, Todesfall), aber auch der selbst auferlegte Freizeitstress.

Endogene Disposition: z.B. Perfektionismus, nicht Nein-Sagen können, immer helfen zu wollen. Endogene (körperliche) Ursachen: Stoffwechselerkrankungen, Vitaminmangel, ungesunde Ernährung, Hormonstörungen,...

F?

Was kann ich tun, um kein Burnout zu entwickeln?

A.

Ein gesunder Lebensstil und ein liebevoller Umgang mit sich selbst bilden einen guten Schutz. Dabei spannt sich der Bogen von einer gesunden und ausgewogenen Ernährung über regelmäßige Bewegung (Ausdauersport) bis hin zu einem Ausgleich von Anspannungs- und Entspannungssituationen.

Regelmäßige Regenerations- und Entspannungsphasen sind für Körper und Geist immer wichtig, um Stress auszugleichen. Immer wieder Dinge tun, die einem Freude bereiten. Sich genügend Zeit für sich selbst nehmen. Immer wieder eine kleine Auszeit vom Alltag planen; z. B. nicht nur einen Jahresurlaub von drei Wochen machen, sondern auch immer dazwischen zwei oder drei Tage einen entspannten Ortswechsel vornehmen.

F?

Was sind die Kennzeichen eines Burnouts?

A.

Typische erste Symptome können sein: Schlafstörungen, innere Unruhe, Herzrhythmusstörungen und Konzentrationsprobleme, Kopf- und Rückenschmerzen und Magenprobleme.

Bei Fortschreiten des Ausbrennens können folgende typische Symptome auftauchen: Antriebslosigkeit, Hoffnungslosigkeit, depressive Verstimmungen, Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Beschwerden, Panikattacken, sozialer Rückzug.

F?

Welche Berufsgruppen sind am häufigsten betroffen?

A.

Häufig sind Menschen aus folgenden Berufen betroffen: Gesundheits- Sozial- und Pflegeberuf, besonders ist die Berufsgruppe der Ärzte zu nennen, Selbständige, Berufe mit viel Kundenkontakt (z.B. Friseure, Taxifahrer, Gastwirte, allgemein Dienstleister), Politiker und auch Spitzensportler. Aber im Prinzip kann es jeden treffen.

F?

Ab wann bin ich Burnout gefährdet?

A.

Grundsätzlich kann gesagt werden, dass Personen, die in ihrem Beruf vollkommen aufgehen, gewissermaßen „Feuer und Flamme“ für ihren Job sind, eher für die Entwicklung eines Burnout-Syndroms gefährdet sind.

Oftmals bemerken Betroffene selbst nicht, dass sie im „roten Bereich“ ihres Leistungsvermögens sind. Anderen (Familie oder Arbeitskollegen) fällt es auf, aber diese Warnsignale werden von den Betroffenen meist energisch zurückgewiesen.

Ein erstes Warnsignal für den Betroffenen selbst sollte sein, wenn man merkt, dass der eigene Schlaf über längeren Zeitraum nicht erholsam ist und man selbst unter ständiger Erschöpfung leidet. Oftmals kommt es zu Stimmungsschwankungen innerhalb kurzer Zeit (innerhalb von Minuten).

Dazu können Angst- und Panikattacken kommen. Sozialkontakte verringern sich. Durch die soziale Isolation (man kann und will nicht mehr) flüchten viele in die Sucht. Viele Betroffene entdecken Alkohol als Entspannungsförderer, allerdings ist das Gegenteil der Fall. Suizid-Gedanken können auftreten.

Je öfter einer der folgenden Punkt mit „JA“ beantworten werden kann, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass man unter einem Burnout-Syndrom leidet:

  • Ich habe keine Freude mehr daran, etwas zu unternehmen
  • Ich ziehe mich immer mehr von meiner Umwelt zurück
  • Ich leide vermehrt unter Vergesslichkeit und Konzentrationsschwäche
  • Ich fühle mich energielos und abgekämpft
  • Ich empfinde oft einen starken Widerwillen, täglich zur Arbeit zu gehen
  • Ich kann abends oft nicht richtig abschalten
  • Ich brauche immer mehr Zeit, um mich zu erholen
  • Ich nehme häufig die Probleme der Arbeit mit nach Hause
  • Ich fühle mich seit mehr als sechs Monaten geschwächt und ausgebrannt

F?

Kann man Burnout alleine bewältigen?

A.

In den seltensten Fällen kann man sich in einem fortgeschrittenen Stadium von Burnout selbst helfen! Ein Chirurg operiert sich auch nicht den „Blinddarm“ selbst! Viele Betroffene versuchen immer und immer wieder zu funktionieren, bis der völlige psychische und körperliche Zusammenbruch kommt.

Bevor es aber zu einem Burnout kommt, kann jeder einzelne selbst, ein für sich selbst geeignetes Stressmanagement lernen.

F?

Was ist Stress?

A.

Stress muss nicht immer negativ sein. Stress hat viele Gesichter. Stress kann motivierend und leistungssteigernd sein, solange genügend Erholungsphasen vorhanden sind oder eingeplant werden. Treten jedoch Schlafstörungen auf und ist Erholung kaum mehr möglich, so kann dies auch schon ein Anfangssymptom eines Burnout-Syndroms sein.

Zum eigenen Schutz sollte jeder ein individuelles Stressmanagement (Umgang mit Stressoren) erlernen.

F?

Was bedeutet Work-Life-Balance?

A.

Der Begriff Work-Life-Balance beschreibt einen Zustand, in dem Arbeits- und Privatleben miteinander in Einklang stehen, auch unter Vereinbarkeit von Familie, Privatleben und Beruf zu sehen.

Im Bestreben nach Gleichgewicht sind individuelle Einstellungen, Gewichtungen und Zielsetzungen sowie betriebliche und gesellschaftliche Bedingungen von Bedeutung. Das Gleichgewicht soll „gesund“ sein und weder zu Burnout (Überforderung) noch zu Boreout (Unterforderung) führen.

F?

Was ist Biofeedback?

A.

Biofeedback ist ein Weg seine körperlichen Funktionen bewusst beeinflussen zu lernen. Für das seelische und für das körperliche Wohlbefinden ergeben sich neue Möglichkeiten. Wie wird gelernt? Durch optische sowie akustische Rückmeldung werden positive Änderungen verstärkt. Biofeedback ist ein Weg zur Selbstkontrolle und zur Selbsthilfe: Was muss ich wie verändern, dass es mir besser geht.

F?

Was versteht man unter Stressmanagement?

A.

Unter Stressmanagement (Stressbewältigung), versteht man Methoden, die dazu dienen, psychisch belastende Stressreaktionen (z. B. Entspannungstechniken, soziale Fertigkeiten) zu vermindern oder abzubauen.

Entscheidende Bedeutung kommt bei der Entstehung eines Burnout dauerhaften Stress zu. Einfacher ausgedrückt: Kurzzeitige sich nicht wiederholende Stresssituation sind für fast alle Menschen ohne Beeinträchtigungen verkraftbar.

Länger andauernde (über Wochen, Monate oder gar Jahre – Dauerstress) sowie sich immer wiederholende Stresssituationen haben nachhaltige Konsequenzen für Körper und Psyche – Endstation „Burnout“. Der Körper und die Psyche haben keine Möglichkeit mehr zu regenerieren.

Burnout  bei einem Menschen entsteht erst dann, wenn das persönliche Stressmanagement chronisch überfordert ist und dadurch eigene Anpassungsfähigkeit an neue Bedingungen nicht mehr funktioniert. Ebenso dominiert im Freizeitverhalten nicht die Erholung sondern wieder Stress, Lärm und Reizüberflutung. Natürlich kann auch Sinnleere im Privatleben Folge von Dauerstress sein.

F?

Was bedeutet Sabbatical?

A.

Das Sabbatical oder das Sabbatjahr beschreibt eine längere berufliche Auszeit. In einem unselbstständigen Beschäftigungsverhältnis ist es ein Arbeitszeitmodell für einen Sonderurlaub oder für ein Teilzeitmodell. Für Selbstständige ist es eine unbezahlte Auszeit. Motivation dafür ist meist Fortbildung oder auch Erholung.